Schlafapnoe - Operative Behandlung

Das Ziel der operativen Behandlung des obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms (OSAS) ist die Verhinderung der nächtlichen Obstruktionen durch eine dauerhafte Erweiterung der Atemwege im Hals um dem Kollaps im Schlaf entgegen zu wirken. Dazu gibt es eine Reihe von chirurgischen Methoden, die teilweise schon über 30 Jahre angewendet werden und ständig verbessert wurden. Weiters wurden viele neue Methoden entwickelt und wissenschaftlich evaluiert.

Dabei dürfen die Tagesfunktionen im Wachzustand wie Schlucken, Sprechen (Artikulation) oder Singen nicht oder nur in einem tolerablen Ausmaß beeinträchtigt werden. Bei mehreren Kollapsorten ist nur dann ein kompletter Erfolg erzielbar, wenn alle Stellen ausreichend erweitert wurden. Deshalb ist oft eine Kombination von Eingriffen an verschiedenen Stellen erforderlich ("multi-level-Chirurgie").
Vor einer chirurgische Therapie müssen die individuellen Erfolgschancen abgeschätzt werden und mit den Betroffenen besprochen werden. Details zu den nötigen Voruntersuchungen finden Sie unter "Schnarchen - Untersuchungen". Neben den anatomischen und funktionellen Gegebenheiten spielt dabei auch der Grad der OSAS und des körperlichen Übergewichts eine große Rolle. Die Erfolgschancen sinken über einem Body Mass Index (BMI) von 30 (Fettleibigkeit, Adipositas) und bei hochgradigem OSAS sehr stark ab.
In Abhängigkeit von der Anatomie, Art und Anzahl der Obstruktionsstellen und dem Obstruktions-Muster bewegen sich die Erfolgsraten zwischen 0 bis ca. 80 % (durchschnittlich 55%) der operierten Patienten bei der HNO-ärztlichen Weichteilchirurgie, während höhere Erfolgsraten von ca. 90 % nur durch kieferchirurgische Vorverlagerung der Unter- und Oberkiefer (bimaxilläres Advancement) in den dazu geeigneten Fällen oder in seltenen Extremfällen durch die Atmung über eine Trachealkanüle über einen Luftröhrenschnitt erzielt werden können.

Unter Erfolg wird dabei die Senkung des Anzahl der obstruktiven Ereignisse pro Stunde Schlaf unter die Grenze angesehen, unter der die Gefahr, cardio-vaskuläre Folgeerkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall) gehäuft zu bekommen, nicht mehr erhöht ist. (sogenannte SHER-Kriterien: AHI<20, mehr als 50% Verbesserung und Besserung der Tagesmüdigkeit) S. auch im Untermenü "Folgeerkrankungen".

Der Vorteil der chirurgischen Therapie gegenüber den nicht-operativen Maßnahmen ist die Chance auf dauerhafte oder zumindest jahrelange Verbesserung oder Heilung des OSAS und damit Unabhängigkeit von Apparaten oder Hilfsmitteln.
Sollte es nach Jahren wieder zu einer Verschlechterung z.B. durch Nachlassen der Gewebsspannung kommen kann eventuell eine neuerliche Operation in Erwägung gezogen werden oder auf eine andere Therapieform umgestellt werden.

Der Nachteil sind die Unannehmlichkeiten einer Operation und des postoperativen, oft schmerzhaften Heilungsverlaufes mit dem Risiko einer Störung im Bereich der Gaumenlautbildung, des Singens oder des Schluckens und dem Risiko einer unzureichenden Besserung der OSAS.
Die modernen von Dr. Pavelka angewandten Operationsmethoden minimieren das postoperative Risiko und erlauben im Falle eines Misserfolges noch immer die Anwendung nicht-operativer Therapien wie die nasale Überdruckbeatmung (CPAP, BiPAP, etc.) oder von Unterkiefer-Vorverlagerungsschienen ("Schnarchschienen"). Bei hochgradigen OSAS-Patienten kann auch bereits eine operativ erreichte Senkung des nötigen Beatmungsdruckes die Verträglichkeit einer weiter erforderlichen Beatmungstherapie verbessern.

Indikationen für eine Operation
  1. Verbesserung der Nasenatmung zur Verminderung des nötigen Beatmungsdruckes und Verbesserung der Verträglichkeit einer nächtlichen Beatmungstherapie (z.B. CPAP).
  2. Primär bei milder obstruktiver Schlafapnoe (Apnoe-Hypopnoe-Index unter 30/h) ohne ausgeprägte Fettleibigkeit (BMI<30 -33), wenn eine Beatmungstherapie/ Unterkiefer-Protrusionsschienen-Therapie abgelehnt wird.
  3. Sekundär nach erfolgloser oder nicht-tolerierter nächtlicher Beatmungstherapie (z.B. CPAP, BiPAP, etc.) oder Therapie mit Unterkiefer-Protrusionsschienen

Operationsarten

Da bei der Obstruktiven Schlafapnoe der Schwerpunkt des Kollapses im Bereich der Rachenwände und des Zungengrundes liegt, sind im Gegensatz zum "einfachen" Schnarchen oft Eingriffe in diesem Bereich nötig. Es können die Eingriffe auf verschiedenen Ebenen. z.B. Nase, Rachen und Zungengrund auch in einer Operation kombiniert werden, sogenannte "multi-level Chirurgie".
Sie werden in Vollnarkose durchgeführt und brauchen meist einen stationären Aufenthalt von einigen Tagen. Die Genesung nimmt meist 2-3 Wochen in Anspruch.
Alle hier genannten Eingriffe außer den kieferchirurgischen werden von Dr. Pavelka seit vielen Jahren durchgeführt und in der Regel in Wiener Privatspitälern gemacht.
Lediglich die kieferchirurgischen Eingriffe wie das bimaxilläre Advancement werden nicht von Dr. Pavelka gemacht. Er kann Sie aber diesbezüglich beraten und an erfahrene Kieferchirurgen zuweisen.
Die einzelnen Operationen finden sie im Navigationsmenü beschrieben.

Weitere Operationsmethoden:
UPPP - Uvulopalatopharyngoplastik
ESP - Expansion Sphincter Pharyngoplasty
Tonsillektomie (Mandelentfernung)
Zungengrund - Radiofrequenztherapie
Faden-Suspension der Zunge - Repose®
HTP und Hyoid-Suspension
Zungengrund - Tonsille
Zungengrundresektion nach Chabolle
Epiglottopexie - Epiglottis-Teilresektion
Bimaxilläres Advancement