Begleitkrankheiten

Begleitkrankheiten
Gar nicht so selten bestehen bei OSAS Patienten gleichzeitig noch weitere Atemstörungen oder andere Schlafstörungen - Komorbiditäten. Diese sollten in einem Schlaflabor und durch Fragebögen mit aufgedeckt werden und müssen ebenso einer Behandlung zugeführt werden.

Andere Atmungsstörungen
Neben den obstruktiven Atmungsstörungen können auch zentrale oder gemischte Atmungsstörungen vorhanden sein. Unter zentralen Atemstörungen versteht man solche, bei denen die zentral-nervöse Steuerung der Atmung gestört ist und daher zu wenig Atemantrieb da ist obwohl die Atemwege offen sind. Verständlicherweise sind in diesem Fall keine Operationen wirksam.
Meist sind die Ursache neurologische oder internistische Krankheiten.
Es kann auch besonders durch die Fettleibigkeit zum alveolären Hypoventilationssyndrom kommen.
Auch hier nützt keine Atemwegsoperation, sondern nur die Gewichtsreduktion, möglicherweise sogar durch eine Operation, aber zur Magenverkleinerung oder Gastric banding.
Diese Atemstörungen werden von Lungenfachärzten meist durch eine apparative Beatmungstherapie behandelt.

Andere Schlafstörungen
Einschlaf-, Duchschlafstörungen, Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus
Häufig sind Einschlafstörungen oder Durchschlafstörungen kombiniert mit OSAS und verstärken noch die Tagesmüdigkeit. Hier gilt es die Ursachen zu erkennen und zu behandeln und die richtige Therapie mit Schlafmitteln zu finden, die die obstruktive Schlafapnoen nicht noch verstärken.

RLS - Restless Legs Syndrom - Syndrom der unruhigen Beine
Diese relativ häufige Schlafstörung kann mit OSAS kombiniert sein oder allein auftreten und auch Tagesmüdigkeit hervorrufen.
Die Diagnose wird gestellt, wenn alle der folgenden 4 Hauptkriterien zutreffen:
  • Bewegungsdrang der Extremitäten (meist Beine, selten Arme) üblicherweise assoziiert mit Dysästhesien (Mißempfindungen): Kribbeln, Reißen, Jucken, Brennen, Krämpfe, Schmerzen
  • Erleichterung durch Bewegung
  • Zunahme oder isoliertes Auftreten in Ruhe
  • Zunahme der Symptomatik am Abend und in der Nacht
Nach Abklärung der Ursache durch eine/n Neurologen/in kann durch wirksame medikamentöse Therapie geholfen werden.

Narkolepsie und Kataplexie
Dabei kommt es entweder zu excessive Tagesmüdigkeit oder Muskelschwäche assoziiert mit: Schlafparalyse (Lähmung im Schlaf), hypnagoge Halluzinationen, automatisches Verhalten, unterbrochener Nachtschlaf und extrem kurzer Schlaflatenz und REM-Latenz ohne sonstige internistische oder psychiatrische Ursachen
oder fast tgl. Nickerchen oder Einschlafen In den letzten 3 Monaten und Kataplexie (Tonusverlust mit Zusammenfallen bei Affekten z.B. Lachen, Erschrecken)

Andere Schlafstörungen
Es kann auch jede der anderen über 80 verschiedenen Schlafstörungen mit OSAS kombiniert sein.
Deshalb muss bei Verdacht auf weitere Schlafstörungen eine Untersuchung in einem Voll-Schlaflabor gemacht werden.

Depression
Auch eine Depression kann Ursache für erhöhte Tagesmüdigkeit und auch Schlafstörungen sein und sollte ausgeschlossen werden und gegebenenfalls psychiatrisch behandelt werden.
In einer wissenschaftlichen Studie war die Ursache bei 39% der Patienten, die trotz CPAP-Therapie noch tagesmüde waren, eine Depresssion.

Internistische Begleitkrankheiten:
Diabetes - Zuckerkrankheit
Adipositas - Fettleibigkeit
Herz-Kreislaufkrankheiten
Dies sind auch Folgekrankheiten des OSAS, sie können aber auch primär vorhanden sein und OSAS dazukommen und sie dadurch noch verstärken.